Dienstag, 24. Mai 2011

Mal was neues - journalistische Berichterstattung über Medienmesse

Bei dem darauffolgenden Text habe ich versucht meine journalistischen Fähigkeiten auszutesten. Der untenstehende Artikel ist dabei herausgekommen - über (kritische) Rückmeldung freue ich mich sehr!

Schülermesse informiert über Medien – Ein hart umkämpftes Berufsfeld

Hamburg, 09.30 Uhr
Im Cinemaxx Dammtor herrscht ein großer Andrang junger Menschen. Unter den erwarteten 1500 Schüler/innen befinde ich mich. Voller Vorfreude betrete ich das einladene Foyer des Kinopalastes. Seit 8.30 Uhr stehen die Türe für neugierige und medieninteressierte Abiturienten offen.
Die absolut°karriere Messe ist in vollem Gange. Die Schülermesse, die einmal jährlich in Hamburg stattfindet, steht unter dem Titel ,,Wege in den Traumberuf Medien“ und hört sich laut Internetseite sehr informativ an. Einlassbestätigung am Eingang abgegeben, Informationstüte mit Flyern in die Hand gedrückt bekommen, geht’s auch schon die Treppen hoch und rein in das Getümmel.

Das Erste, was ich erblicke, ist ein Stand der Design Factory HH. ,,In Ordnung“, dachte ich mir, ,,mich kurz informieren kann nicht schaden.“ Ein netter, junger Herr kommt direkt auf mich zu und fragt, wie er mir weiterhelfen könnte. Eben ein bisschen über Kommunikationsdesign an der staatlich anerkannten Berufsfachschule gesprochen, merke ich schnell, dass dieses Berufsfeld zu viel Kreativität und Gestaltungssinn von mir fordert.
Da spricht mich der nächste Stand, wo sich die Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation (kurz MHMK) befindet, doch schon deutlich mehr an. Ein Studiengang reizt mich besonders: Journalistik. Dieser ist bei der MHMK in zwei Bereiche aufgeteilt: Kultur- und Sportjournalismus. Ersteres weckt großes Interesse in mir. Drei Damen stehen für Fragen rund um die Studiengänge zur Verfügung. Ein Herr sitzt in einer Runde und informiert amgeregt über Journalismus und alles was dazu gehört. Also schaue ich erst einmal an der Hochschule Fresenius, BSP Business School Potsdam und der AMD Hamburg vorbei. Nach 15 Minuten kehre ich zum Macromedia Stand zurück und setze mich auf einen der Sessel. Vier junge Mädchen sitzen außer mir noch mit in der Runde. Kaum Platz genommen, fängt der nette Herr auch schon an zu berichten. Als Sportjournalist habe er vielleicht fünf Sonntage letztes Jahr frei gehabt, erzählt er. Das hört sich logisch an, bei so vielen verschiedenen Sportevents am Wochenende. ,,Sie müssen den Beruf wirklich ausüben wollen, dass ist das, was zählt“, lautet sein Rat. Dafür müsse man seine eigenen sportlichen Tätigkeiten schon öfter zurückstecken. Für mich persönlich kein Thema, da ich eher weniger Sport betreibe. Die zwei Mädchen gegenüber spielen jedoch leidenschaftlich gern Handball und machen nächstes Jahr ihr Abitur mit Schwerpunkt Sport. Der Sportjournalist informiert offen über sämtliche Facetten des Journalismus, sodass ich immer mehr Lust bekomme, mich sofort an den PC zu setzen und zu schreiben.

Nach einer halben Stunde, um 11 Uhr, steht jedoch erst einmal die Podiumsdiskussion mit Profis aus der Branche an. Die Schüler und Schülerinnen begeben sich in Saal 1 des Cinemaxx. Vor einer riesigen Leinwand steht ein Podest mit sieben Sesseln, wo nach Anmoderation des Redakteurs Jan Philipp Burgard sechs Medienkenner erscheinen.
Die erste Persönlichkeit, die interviewt wird, ist die Tagesschau-Moderatorin Linda Zervakis. Unterhaltsam erzählt sie, wie sie zu ihrer Tätigkeit gekommen ist und was der Beruf mit sich bringt. Danach ist der Redakteur des Hamburger Abendblattes, Claus Strunz, an der Reihe. ,,Journalisten lassen sich nie einladen“, dieser Satz ist ganz besonders in Erinnerung geblieben. Aus weiteren Interviews mit Kennern wie Prof. Dr. Thomas Thiessen (Rektor der Business School Potsdam), Chefredakteur Michael Heun (Bauer Media Group), Prof. Frank Heinrich (Akademiedirektor, EMBA) und Prof. Dr. Roland Schröder (Prof. für Journalismus und Medienmanagement, FH BiTS Iserlohn) geht hervor, dass zum Journalist mehr gehört als nur ein breites Allgemeinwissen. Leidenschaft, Engagement und Verantwortung spielen die größten Rollen. Ohne Fleiß und ein hohes Maß an Disziplin kommt man in dem Berufsfeld nicht nach oben. Ein Journalist muss vielfältige Themen begreifen, und auf eine für den Leser verständliche Weise transportieren können. Die Besten unter ihnen sind die, die schnell ihren eigenen Weg finden.
Nach der Diskussionsrunde fängt der Saal an, die Medienprofis auszufragen. ,,Sind Noten von entscheidender Bedeutung?“, lautet eine der Fragen. Die sechs Persönlichkeiten vorne sind sich einig: Es gibt wichtigeres als Noten. Eine Vier in Deutsch ist zwar nicht optimal, aber Talent und Ehrgeiz sind weitaus wichtigere Faktoren bei den Auswahlverfahren der Hoch- und Journalistenschulen. Claus Strunz fügt hinzu, dass jeder sich auf seine Stärken konzentrieren sollte, um in den Bereichen noch besser und der Beste zu werden. Schwächen auszubessern nützt wenig, denn es gibt immer welche, die in den Gebieten besser sind.
Gegen 12.40 Uhr beendet Moderator Burgard die Podiumsdiskussion und die Schüler verlassen den Saal. Für mich ist die Messe somit leider auch beendet, da wenig später zwei wichtige Schulstunden auf mich warten, die ich keinesfalls verpassen darf. Schnell habe ich mir noch Infomaterial der EMBA mitgenommen, und schon schreite ich auf den Ausgang zu.

Mein Teilnehmerzertifikat bekomme ich die Tage zugeschickt, welches übrigens nicht schaden kann bei der Studienbewerbung. Interesse im Vorfeld macht immer einen guten Eindruck. Zufrieden und reich an neuen Eindrücken mache ich mich auf den Weg.

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